deutscher Musikwissenschaftler; zunächst Musikkritiker; ab 1945 Leiter der Musikabteilung des Südwestfunks Baden-Baden; Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik 1956-1969; Initiator der Donaueschinger Musiktage
* 31. Mai 1898 Regensburg
† 18. August 1970 Baden-Baden
Wirken
Heinrich Strobel wurde am 31. Mai 1898 in Regensburg geboren. Nach dem Gymnasium studierte er an der Universität München Musik bei Adolf Sandberger und Theodor Kroyer. 1922 promovierte er mit einer Dissertation über den Komponisten Johann Wilhelm Häßler (geb. 1747 in Erfurt, gest. 1822 als Petersburger und Moskauer Hofkapellmeister und Klavierpädagoge in Moskau) zum Dr. phil.
1921 wurde St. nach Teilnahme am ersten Weltkrieg Musikkritiker der "Thüringischen. Allgemeinen" in Erfurt, wo er 1925 eine Bearbeitung von Cherubinis "Medea" auf die Bühne brachte. Ab 1927 wirkte er als Musikkritiker des "Berliner Börsen-Courier" und des "Berliner Tagblatts." Schon damals setzte er sich besonders für Hindemith ein. Es gibt kaum einen bedeutenden Komponisten unserer Zeit, mit dem St. nicht in einem freundschaftlichen Verhältnis gestanden hätte. 1933 wurde er Herausgeber der Zeitschrift für Neue Musik "Melos", aber schon 1935 vertrieb ihn der Ungeist der Hitlerzeit nach Paris, wo er als Musikschriftsteller arbeitete.
Im Exil gewann St. jenen Einblick in die Welt französischer ...